Deanna Lambert war 13 Jahre alt, als ihr
Vater sie mit dem bereits volljährigen Tommy beim Sex erwischte.
Inzwischen ist Deanna 16 und sie hat immer noch mit den Auswirkungen
dieser einen Nacht zu kämpfen: In der Schule ist sie als Schlampe
abgestempelt worden und wird aufgezogen und belästigt. Freunde hat sie
fast keine. In ihrem Heimartort, der Kleinstadt Pacifica, ist sie immer
noch das Gesprächsthema Nummer 1 und ihr Vater ignoriert sie, da sie ihn
zutiefst enttäuscht hat.
Ihr einziger Lichtblick: Sie möchte die
Stadt gemeinsam mit ihrem großen Bruder Darren verlassen, der einer der
wenigen Personen ist, der noch wirklich zu Deanna steht. Auch er
entspricht nicht den Vorstellungen des Vaters, da er in frühen Jahren
Vater wurde.
Doch dann kommt alles, was Deanna sich vorgestellt hat, ganz anders…
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Das Buch ist aus der Sicht von Deanna in
der Ich-Perspektive geschrieben. Der Schreibstil ist leicht, was aber
keines Falls heißt, dass auch der Inhalt des Buches leicht zu verstehen
sei. Ganz im Gegenteil…
Nach und nach stürzen so viele Eindrücke
auf den Leser ein. Man muss die ganze Situation erst einmal verdauen.
Zum einen wäre da das kühle Verhältnis in der Familie zwischen Vater,
Sohn, Tochter. Und die Mutter, die versucht, dies alles durch belanglose
Konversation und das Kochen zu überspielen. Dann die Sache mit ihrem
betsen Freund, demit Deannas bester Freundin zusammen ist und die
Überflüssigkeit und vorallem die Eifersucht, die sie empfindet, wenn sie
mit den beiden unterwegs ist. Nicht zu Vergessen die zahlreichen
Beleidigungen die Deanna jeden Tag zu hören bekommt. Und auch die
Erinnerung an jene Nacht…
All dies und noch mehr muss die
Protagonistin aushalten. Die ganze Last, die Deanna zu tragen hat,
zerdrückt sie fast. Sie fragt sich, zu wem sie eigentlich gehört, fühlt
sich oft einsam und hat Angst, auch von den letzten Menschen, denen sie
etwas bedeuted, verlassen zu werden.
Sara Zarr verwendet zahlreiche Metaphern,
spiegelt die Emotionen der Geschichte auch in der Umgebung, in der
Deanna wohnt, wider und stellt interessante Fragen. Der Leser begelitet
Deanna , sieht ihr dabei zu, wie sie versucht, einen Weg aus der
Geschichte zu finden…ihren Weg zu finden.
Mich hat das Buch sehr beeindruckt und
ich bin mir sicher, noch nicht alle versteckten Anspielungen und
Metaphern gefunden zu haben. Denn bei diesem Buch muss man auch zwischen
den Zeilen lesen können.
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