Sonntag, 1. Juli 2012

Bis unter die Haut - Julia Hoban

Willow wird von großen Schuldgefühlen geplagt. Ihre Eltern kamen bei einem Verkehrsunfall ums Leben – und sie saß am Steuer. Seid dem wohnt sie bei ihrem Bruder David, seiner Frau und seiner Tochter. Das gute Verhältnis, das sie zu ihrem Bruder einmal hatte, hat sich verschlechtert.  Außerdem hat Willow die Schule gewechselt und den Kontakt zu ihren alten Freunden abgebrochen. Willow geht es schlecht. Ihr einziger Trost ist das Ritzen.
Doch eines Tages lernt sie Guy kennen. Als dieser per Zufall herausfindet, dass sie sich selbst verletzt, weicht er ihr nicht mehr von der Seite. Zuerst missfällt dies Willow, doch mit der Zeit gewöhnt sie sich an ihn, freundet sich mit ihm an, verliebt sich sogar in ihn.
Und Willow muss sich entscheiden: Zwischen Guy und ihrer Liebe zur Rasierklinge.
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In diesem Buch werden einige Themen behandelt, allen voran der tragische Tod (von Familienangehörigen), die erste Liebe und auch die Selbstverletzung.
Willow hat viel  durchgemacht. Der Verlust ihrer Eltern hat sie schwer getroffen. Hinzu kommt, dass sie sich die Schuld am Tod ihrer Eltern gibt, was das ganze noch schlimmer macht. Sie zieht sich zurück, und schließlich beginnt sie, sich selber zu verletzen. Sie schließt sich selber aus, meint zu hören, wie andere über sie reden und wird nur noch unglücklicher und scheuer anderen gegenüber. Sie ist es außerdem Leid, von anderen bemitleidet zu werden und möchte keine neuen Bekanntschaften mehr machen. Doch dann kommt Guy ins Spiel und möchte ihr helfen, die Trauer anders zu bewältigen. Sie soll lernen, den Schmerz zuzulassen und wieder richtig zu leben.
Zum ersten Mal konnte ich wirklich nachvollziehen, wieso es Menschen gibt, die sich selber Verletzten.  Willow beispielsweise, weil sie nicht weiß, wie anders mit dem Verlust umzugehen. Dem körperlichen Schmerz kann sie wesentlich besser standhalten als dem seelischen. Und auch die rührende Liebesgeschichte der beiden hat mich nicht kalt gelassen! Es war faszinierend zu lesen, wie Guy versucht, Willow zu helfen. Dieser Charakter hat mich wirklich begeistert. Guy war einfühlsam, nett, stark … Aber er war nicht zu perfekt, auch er hatte seine Macken, was ihn umso sympatischer machte!
Auch sehr schön fand ich, dass Julia Hoban ältere Werke/Klassiker in die Geschichte mit einfließen lies, wie beispielsweise Shakespears “Der Sturm”. Und wenn ich mich nicht irre, hat die Autorin einige Metaphern eingebaut. Sie hat die Charaktere äußerst intressant gestaltet (mit Eigenschaften aber auch Hobbys) und allzu deutlich gezeigt, wie Willow fühlt und wie dies ihr denken beeinträchtigt!
Ich muss dem Titel des Buches zustimmen: Dieses Buch geht wirklich bis unter die Haut! Das Buch hat mir äußerst gut gefallen und daher vergebe ich 4 von 5 Punkten.

*Hier nochmal ein großes Dankeschön an den cbt-Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat!*

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